Nachdem uns der Campingplatz im Abel Tasman Nationalpark nicht mehr haben wollte, um möglichst viele neue Touristen, in der gerade sehr strapaziösen Hauptsaison durchzuschleusen, zogen wir wieder um, ins nahegelegene Motueka, was uns eine recht kurze Etappe bescherte und welches ein deutlich ruhiger und angenehmerer Aufenthaltsort ist.
Von hier führen kleine und zum größten Teil recht unbefahrene Nebenstrassen zu den Nelson Lakes, und zu dem kleinen „Skiort“ Saint Arnaud.
Richtung Südwesten geht es weg vom Meer und man erreicht eine Landschaft die einen an Kanada oder Norwegen erinnert. Mit Zwischenstopp bei Tapawera, zwei Tage mit recht kurzen Etappen die sehr schön zu fahren waren auf denen aber trotzdem wieder einige Steigungen bewältigt werden mussten.
Angekommen in St. Arnaud konnten wir mit Glück noch einen der letzten Plätze auf dem übervollen staatlichen DOC Campingplatz ergattern. Dort wurden wir auch schon sehnlichst erwartet. Schon beim Aufbauen unseres Zeltes stürzten sich hunderte Sandfliegen auf uns, unser Mückenschutzmittel war schon am selben Abend aufgebraucht und die schöne Aussicht auf den Lake Rotoiti war schnell zur Nebensache geworden.
Trotz dieser Biester hielten wir es hier zwei Tage aus, auch weil wir uns erst wieder eine Ruhepause gönnen wollten, bevor es weiter gehen sollte, über den Rainbow Trail, einer sehr anstrengenden nur mit geländegängigen Fahrzeugen befahrbarer Verbindung durch die Berge nach Hanmer Springs.
Obwohl wir sowohl in Tasmanien wie auch hier schon einige Schotterstrecken gefahren waren, stellte sich diese Strecke als die härteste heraus, die wir auf unserer Tour bewältigt haben sollten.
Nach etwa dreissig Kilometern Asphalt, begann die Naturstraße die ins landschaftlich sehr schöne in Rainbow Valley führte, aber leider immer wieder bis zu 20% steile und tiefe Schotterstellen vorzuweisen hatte. Sicher gut zu fahren mit dem Mountainbike, aber mit unserem schweren Gepäck, stellenweise eine echte Herausforderung. Am „Toll Gate“ mussten wir zwei Dollar pro Kopf berappen, damit wir weter fahren und uns weiter schinden durften.
Ein kurze Erfrischung, am uns ständig begleitenden Gebirgsfluss, den wir mehrmals ohne Brücke überqueren mussten, bevor wir den Anstieg zum Island Saddle, dem höchsten Punkt und die Grenze des Marlbourough Districts in Angriff nahmen.
Geschafft, im wahrsten Sinne des Wortes 😉 Nach über 1.100 Höhenmetern, mit Gepäck auf Naturstraße… am gemeinsten war der letzte Kilometer zum Pass. Der Weg war so steil, dass wir stellenweise unsere schwer bepackten Fuhren nur noch durch schieben weiterbewegen konnten…
Eigentlich hatten wir geplant die knapp 120 Kilometer lange Strecke in zwei Tagen zu fahren, und dazwischen irgendwo zu Zelten, aber für den morgigen Tag war schlechtes Wetter vorhergesagt und so entschlossen wir uns, einmal auf dem Gipfel angekommen, einfach die restlichen 45 Kilometer bis Hanmer Springs hinunterrollen zu lassen.
Doch wer hätte gedacht, dass es nach kurzer steiler Abfahrt plötzlich nur noch ohne Gefälle über unendlich lange Wellblechpisten weitergeht. Ein Sturz und eine geprellte Hand führten dann auch noch dazu, dass wir die letzten vier Kilometer, bergab vom Jacks Pass schieben mussten, weil ein Ziehen der Bremsen einfach nicht mehr möglich war und so kamen wir reichlich erschöpft, nach fast 10 Stunden auf dem Rad, erst um 23:00Uhr auf unserem Campingplatz an.
Hanmer Sprigs ist eine Mischung aus Ski- und Kurort mit einem schönen Thermalbad, im welchem wir gestern den ganzen Tag entspannen und wieder Kraft für die beiden letzten Etappen nach Christchurch sammeln konnten.
°A°