This is the end …

Mit diesen Bildern, von einer Segeltour auf der Fox II, einer alten Gaffelketsch von 1922, auf der wir von Akaroa aus in See stachen um die recht seltenen und kleinen „Hector“ Delfine zu sichten, möchten wir uns von Euch verabschieden.

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Der Urlaub ist vorüber und wir treten den 36 Stunden langen Rückflug an.

Wir bedanken uns fürs Lesen unserer Beiträge und hoffen sie haben Euch gefallen.

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Carmen + Andrew

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THE END

am Ziel… Christchurch… Container City

Zwei lockere Etappen mit jeweils knapp 80 Kilometern Länge, auf größtenteils abfallenden Straßen brachten uns zu unserem Ziel, nach Christchurch. Der kräftige Rückenwind schob ununterbrochen, fast als wollte er uns für unsere vorhergehenden Anstrengungen belohnen. Obwohl wir nicht immer Nebenstrassen fahren konnten hielt sich auch der Verkehr in Grenzen.

Angekommen, in der ehemals zweitgrößten Stadt Neuseelands waren wir dann sehr gespannt, wie gut sich diese von dem schweren Erdbeben vor fast vier Jahren erholt hatte. Schon der Weg vom Meer bzw. unserem Campingplatz in New Brighton, der immer am Avon River entlang bis in die Innenstadt führen sollte, war größtenteils nicht befahrbar. Überall Baustellen; Brücken fehlten; Straßen waren gesperrt, sodaß wir schnell auf Hauptstraßen ausweichen mussten.

Auch die Innenstadt wurde von Baustellen beherrscht und selbst etliche eingestürzte Häuser waren noch zu finden, an denen noch keinerlei Renovierungsarbeiten getätigt wurden.

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Auch die Kathedrale, das Wahrzeichen der Stadt bestand nur noch aus Ruinen.

Zwei Tage hatten wir uns Zeit genommen um Christchurch zu erkunden und trotz vieler Ruinen und provisorischer Einrichtungen, herrscht hier eine recht fröhliche Atmosphäre. Viele Geschäfte, Restaurants und Cafes sind provisorisch in Containern untergebracht.

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Wegweiser zeigen, wo sich diese Provisorien befinden und welche Stellen der Innenstadt noch unzerstörte Teile aufweisen und so bummelt man zwischen Containern, alten erhaltenen Gebäuden, Baustellen und Ruinen durch die Stadt.

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Traurig einerseits, da viele der schönen, historischen Gebäude unwiederbringlich verlorengegangen sind, trotzdem ergibt sich gerade dadurch eine einzigartige Atmosphäre, die zeigt wie die Einwohner (zumindest jene, welche noch nicht weggezogen sind) versuchen, das beste aus der Situation zu machen.

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Zum Glück wurde nicht alles zerstört und wir bekamen einige historische Gebäude der ältesten Stadt Neuseeland zu sehen, bevor wir uns wieder auf den Weg machen mussten.

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Wer hätte gedacht, dass wir gerade hier auf den Urahn unserer Räder treffen würden. Natürlich mussten wir ausprobieren, wie es sich wohl angefühlt hätte, wenn wir um 1880 hier mit dem Rad gereist wären 😉

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Unsere eigenen Räder wurden nun schon langsam „rückflugfertig“ gemacht und für die letzten verbleibenden Tage haben wir uns nochmals ein Auto gemietet, mit dem wir weiter nach Akaroa fahren möchten und welches uns dann in einigen Tagen samt Sack und Pack zum Flughafen transportieren wird.

°A°

Welcome to Marlborough Country…

Nachdem uns der Campingplatz im Abel Tasman Nationalpark nicht mehr haben wollte, um möglichst viele neue Touristen, in der gerade sehr strapaziösen Hauptsaison durchzuschleusen, zogen wir wieder um, ins nahegelegene Motueka, was uns eine recht kurze Etappe bescherte und welches ein deutlich ruhiger und angenehmerer Aufenthaltsort ist.

Von hier führen kleine und zum größten Teil recht unbefahrene Nebenstrassen zu den Nelson Lakes, und zu dem kleinen „Skiort“ Saint Arnaud.

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Richtung Südwesten geht es weg vom Meer und man erreicht eine Landschaft die einen an Kanada oder Norwegen erinnert. Mit Zwischenstopp bei Tapawera, zwei Tage mit recht kurzen Etappen die sehr schön zu fahren waren auf denen aber trotzdem wieder einige Steigungen bewältigt werden mussten.

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Angekommen in St. Arnaud konnten wir mit Glück noch einen der letzten Plätze auf dem übervollen staatlichen DOC Campingplatz ergattern. Dort wurden wir auch schon sehnlichst erwartet. Schon beim Aufbauen unseres Zeltes stürzten sich hunderte Sandfliegen auf uns, unser Mückenschutzmittel war schon am selben Abend aufgebraucht und die schöne Aussicht auf den Lake Rotoiti war schnell zur Nebensache geworden.

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Trotz dieser Biester hielten wir es hier zwei Tage aus, auch weil wir uns erst wieder eine Ruhepause gönnen wollten, bevor es weiter gehen sollte, über den Rainbow Trail, einer sehr anstrengenden nur mit geländegängigen Fahrzeugen befahrbarer Verbindung durch die Berge nach Hanmer Springs.

Obwohl wir sowohl in Tasmanien wie auch hier schon einige Schotterstrecken gefahren waren, stellte sich diese Strecke als die härteste heraus, die wir auf unserer Tour bewältigt haben sollten.

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Nach etwa dreissig Kilometern Asphalt, begann die Naturstraße die ins landschaftlich sehr schöne in Rainbow Valley führte, aber leider immer wieder bis zu 20% steile und tiefe Schotterstellen vorzuweisen hatte. Sicher gut zu fahren mit dem Mountainbike, aber mit unserem schweren Gepäck, stellenweise eine echte Herausforderung. Am „Toll Gate“ mussten wir zwei Dollar pro Kopf berappen, damit wir weter fahren und uns weiter schinden durften.

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Ein kurze Erfrischung, am uns ständig begleitenden Gebirgsfluss, den wir mehrmals ohne Brücke überqueren mussten, bevor wir den Anstieg zum Island Saddle, dem höchsten Punkt und die Grenze des Marlbourough Districts in Angriff nahmen.

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Geschafft, im wahrsten Sinne des Wortes 😉  Nach über 1.100 Höhenmetern, mit Gepäck auf Naturstraße… am gemeinsten war der letzte Kilometer zum Pass. Der Weg war so steil, dass wir stellenweise unsere schwer bepackten Fuhren nur noch durch schieben weiterbewegen konnten…

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Eigentlich hatten wir geplant die knapp 120 Kilometer lange Strecke in zwei Tagen zu fahren, und dazwischen irgendwo zu Zelten, aber für den morgigen Tag war schlechtes Wetter vorhergesagt und so entschlossen wir uns, einmal auf dem Gipfel angekommen, einfach die restlichen 45 Kilometer bis Hanmer Springs hinunterrollen zu lassen.

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Doch wer hätte gedacht, dass es nach kurzer steiler Abfahrt plötzlich nur noch ohne Gefälle über unendlich lange Wellblechpisten weitergeht. Ein Sturz und eine geprellte Hand führten dann auch noch dazu, dass wir die letzten vier Kilometer, bergab vom Jacks Pass schieben mussten, weil ein Ziehen der Bremsen einfach nicht mehr möglich war und so kamen wir reichlich erschöpft, nach fast 10 Stunden auf dem Rad, erst um 23:00Uhr auf unserem Campingplatz an.

Hanmer Sprigs ist eine Mischung aus Ski- und Kurort mit einem schönen Thermalbad, im welchem wir gestern den ganzen Tag entspannen und wieder Kraft für die beiden letzten Etappen nach Christchurch sammeln konnten.

°A°

…. wir schreiben das Jahr 2015

Die Südinsel betraten wir exakt zu Beginn des neuen Jahres. Um pünktlich an der Fähre anzukommen, mussten wir um 5.00 Uhr aufstehen :0, alles packen und nach einem schnellen Kaffee zum Fährhafen fahren. Die Fähre war komplett ausgebucht und kurz nach dem Ablegen, lagen fast alle Fährgäste schlafend auf den Bänken und Böden. Da machte sich der Morgen nach Silvester bemerkbar ;). Nachdem wir in Picton ankamen, wurden wir von Sonnenschein und wunderschöner Aussicht begrüßt.

Da wir sehr wenig geschlafen hatten, war unsere erste Etappe auf der Südinsel eher kurz, aber dafür nicht wenig wellig ;). Unserer Strecke führte uns Anfangs recht lange an der Küste mit malerischen Strandabschnitten vorbei.

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Der erste Camping war in einer kleinen Ortschaft mit dem Namen Havelock. Nach einer kurzen Besichtigung des Hafens direkt neben dem Campingplatz, sowie der wirklich kleinen Ortschaft :),

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freuten wir uns auf das Abendessen und den anschließenden erholsamen Schlaf. Aber daraus wurde leider nichts. Eine gesellige Nachbarschaftsgrüppchen sorgte bis spät in die Nacht dafür, dass wir uns endlich mal wieder stundenlang unseren Büchern widmeten :(. Am nächsten Morgen trafen deutsche Mörderblicke auf erfrischende neuseeländische Frauenstimmen “ oh, how lovely“ !!!

Dessen ungeachtet, ging es an diesem weiteren unausgeschlafenen Tag weiter. Ziel war Nelson. Die zweitälteste Stadt Neuseelands. Nach ca. 20 km ging es vom Highway ab, und auf einer Nebenstraße auf Schotter durch einen Wald weiter. Weitere hügelige 12 km stellten uns dann erstmal an diesem Tag vor ein größeres Problem. Der bis dahin noch recht „nette“ Waldweg verwandelte sich auf einmal in eine Steigung. Weiterhin natürlich ordentliche Schotter, steil und stolze 800 m hoch!!! Hilfe!!!

Aber bevor ich meiner Verzweiflung lauthals Luft machen konnte, kam die Rettung :). Ein riesiges rotes Schild mit dem Hinweis, dass Pass gesperrt ist. :)) Also, alles wieder zurück und Pause für heute :). Das haben wir uns auch verdient. Dieser Campingplatz lag sehr schön an einem Fluss, der nach unserer schweißtreibenden Etappe die verdiente Abkühlung brachte :).

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Hier habe ich früh am nächsten Morgen, leider ohne das passende Aufnahmegerät :(, einen Kiwi gesehen :). Weiter ging’s wieder mit dem Ziel – Nelson. Diesmal werden wir es schaffen, da wir auf dem Highway bleiben mussten. Die Stadt ist ein Touristenziel und somit leider sehr überlaufen. Aber trotzdem nett anzusehen.

Unser nächstes Ziel ist der Abel Tasman Park. Die Strände und Buchten werden als das Highlight beschrieben. Wir waren gespannt. Unsere gebuchte Kajakfahrt auf dem Meer in eine Richtung mit anschließender Rückwanderung durch den Urwald, begann um 8.30 Uhr. Mit Proviant und Neugierde bepackt, kamen wir am Treffpunkt an und wurden sehr ausführlich und professionell in den Umgang mit dem Kajak eingewiesen.

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Das Wetter war vielversprechend und das Meer wartete auf uns ;). Elegant ausgestattet mit Schwimmweste und „Neoprenröckchen“, ging es dann ohne Guide in einem Zweierkajak ins Wasser. Es hat super Spass gemacht.

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Die letzten Tage auf der Nordinsel

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Nach unserem Bergaufstieg, der unsere Beine deutlich heftiger beanspruchte, als wir dachten, haben wir uns eine kurze Etappe von 45 km gegönnt. Am 25.12. kamen wir auf einem recht einfachen Camping, in Hawera, mit sehr herzlichen Campingplatzbetreibern an. Kaum waren wir angekommen, wurden wir schon zur abendlichen Weihnachtsfeier eingeladen. War total nett :)! Die Familie war da und ein weiteres Paar aus Argentinien war ebenfalls eingeladen. Jeder hat etwas zum Essen beigetragen und es war vom Ablauf her, weit entfernt von unseren Weihnachtsfeiern, Ungewöhnlich unkompliziert!

Nachdem wir uns am nächsten Tag auf den Weg gemacht hatten, fiel mir nach 10 km auf, dass ich mein Handy in der Küche liegengelassen habe :(. Also, alle Taschen vom Rad genommen und zurück. Als ich am Camping hat mich Helen vom Camping, samt Rad wieder zu Andrew gefahren. Die Menschen hier sind einfach unglaublich nett.

Am diesem Abend campten wir auf einer Animal Farm.

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Grüße von Franklin ;).

Weiter ging es dann auf nicht immer angenehmen Straßen. Der Highway ist manchmal ein notwendiges Übel, welches sich leider nicht immer vermeiden lässt. NZZ_A-025

Aber danach wissen wir die schönen, wenn auch manchmal längeren und hügeligeren Strecken, noch deutlicher zu schätzen. So ein Tag an der HW entlang, ist ganz schön stressig. Man steht ständig unter einem gewissen Stress, und das Ziel ist ausschließlich von A nach B zu kommen. Fährt man auf einer ruhigen und schönen Strecke, kann man das Radeln eher genießen und es macht Spass. Manchmal ist es auch recht abenteuerlich. Nämlich dann, wenn man einen Fluss überqueren muss, es aber keine Brücke gibt ;).

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Das Wasser war warm, wie man sehen kann nicht tief und es hat richtig Spass gemacht die Räder durch das kühle Nass zu bringen :). Danach ging es wieder deutlich frischer weiter und wir kamen in Palmerston North an. Die Stadt wird als aufgeschlossene Universitätsstadt beschrieben. John Cleese meinte nach einem Besuch in Palmerston allerdings, dass diese Stadt suizidale Gedanken erzeugt. Daraufhin wurde eine Müllhalde nach ihm benannt ;). Einen netten Eindruck hat diese Stadt allerdings doch bei uns hinterlassen :).

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Gestern ging es dann nach Wellington. Diesmal konnten wir zum Glück wieder auf schönen und ruhigen Strecken unsere Fahrt genießen. Anfangs durch Dünen mit Blick auf das Meer, anschließend über einen kleinen Berg. Rechts neben uns lag das Meer, links der Wald.

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In Wellington angekommen, zog es mich nach dem Zeltaufbau in die Stadt!!! Nach erfolgreicher Überzeugungsarbeit, sind wir kurz darauf mit dem Bus in die Hauptstadt Neuseelands gefahren. Meine Begeisterung endlich mal wieder in einer großen Stadt zu sein, wurde leider schnell gedämpft :(. Selbst hier schließen alle Geschäfte um 18.00. Ich war total enttäuscht. Zum Glück fanden wir noch eine nette Kneipe, in der wir Pizza essen und etwas trinken konnten.  Heute, an unserem Ruhetag, sitzen wir mit einer Menge anderer Leute im Aufenthaltsraum, lauschen dem Sturm um uns herum und warten auf den Jahreswechsel, der hier ja etwas früher beginnt, als bei Euch. Morgen werden wir auf die Südinsel fahren und unsere letzten drei Wochen verbringen.

Mit diesen zwei Bilden möchten wir Euch allen einen guten Start ins neue Jahr wünschen :).

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Radlerbeine sind nicht aus Pudding…

NZZ_A-094… aber sie sind auch keine Bergsteigerbeine… das merkten wir heute Morgen, nachdem wir gestern, den Mount Taranaki bestiegen hatten. Der Ruhetag, den wir geplant hatten und den wir, nach dem „Forgotten World Highway“ auch dringend gebraucht hätten, wurde auf Grund der Wettervorhersage schnell zum „Bergtag“ erklärt. Schmerzen in den Oberschenkeln liessen uns dies heute bereuen, aber trotz allem es war ein wunderschöner Tag am „Mount Fuji Neuseelands“.

Von weitem sichtbar ragt dieser 2.500m hohe, markante Vulkankegel aus der Ebene heraus. Er ist ebenso das Titelmotiv unseres Neuseeland Reiseführers und … er musste einfach bestiegen werden.

NZZ_A-050Um 7:30 Uhr wurden wir zum Startpunkt, dem Stratford Plateau gebracht von welchem wir um kurz nach acht aufbrachen. Noch war es etwas kühl, aber es versprach ein perfekter Tag zu werden. Anfangs ging es nur leicht bergauf bis wir auf den Summit Track stießen, der eigentlich von North Egmont Visitor Center startet. Ab hier führte eine schier endlose Treppe über ein Schotterfeld nach oben. Schnell war diese überwunden und weiter ging es nun direkt im feinkörnigen Schotter. Zwei Schritt vor und einen zurück. Dieser NZZ_A-056Geröllhang war so steil und das „Schotterzeug“ so widerspenstig, dass es einen fast zur Verzweiflung bringen konnte. Ich hörte Carmen so etwas wie „das ist die letzte Bergtour die ich mit Dir unternehme!“ fluchen und drei Inder, die nach uns versuchten dieses Teilstück zu überwinden mussten auf allen vieren krabbeln um vorwärts zu kommen. Nach einer Stunde hatten wir es endlich geschafft und die Felsbrocken wurden wieder größer, sodass ein Vorwärtskommen wieder leichter möglich war.

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Die Passagen weiter oben liessen sich ohne große Kletterei bewältigen und wir näherten uns dem Schneefeld im Gipfelbereich, mit der Hoffnung, dass dieses nicht mehr gefroren war. Dies hätte uns, auf Grund mangelnder Ausrüstung zur Umkehr gezwungen.

Wir hatten Glück, und der schöne Tag versprach dies schon, der Schnee war angetaut und wir konnten das Schneefeld ohne Gefahr überwinden.

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Der letzte kleine Anstieg brachte uns vom Krater auf etwas über 2.500m bis zum Gipfel. Dieser ist den Maori heilig und sollte deshalb nicht betreten werden, was wir natürlich respektierten und einige Meter darunter unser Gipfelfoto schossen. Wir befanden uns hier schon hoch über der sich immer stärker aufbauenden Cumulus Bewölkung und hatten eine fantastische Aussicht, weit über die Wolken und bis zu den Vulkanen weiter im Norden der Insel.

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Obwohl wir die Besteigung gemütlich angegangen sind, waren wir nach gut drei, anstatt den angegeben fünf Stunden schon auf dem Gipfel. Den trainierten Radlerbeinen fielen die 1.400 zurückgelegten Höhenmeter nicht besonders schwer.

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Da die Wolkendecke sich nun zusehends verdichtete und die Wegmarierungsstangen beim Aufstieg teilweise schon etwas schwer zu finden waren, entschlossen wir uns lieber gleich wieder abzusteigen, bevor wir dies in dickem Nebel hätten tun müssen.

Das steile Schneefeld, dass uns im Aufstieg etwas Kopfzerbrechen bereitet hatte, war im Abstieg schnell überwunden.

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Auch das Schotterfeld verlor bergab seinen Schrecken und wir suchten uns die tiefsten Stellen um darin hinunterzugleiten.

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Rechtzeitig zum verabredeten Zeitpunkt kam unser privates Shuttle wieder zum Stratford Plateau und brachte uns zurück zu unserem Campingplatz auf dem wir, redlich entkräftet, von den vergangenen zwei harten Rad- und der heutigen Bergetappe, aber auch freudig über alles erlebte eintrafen und uns nur noch in zwei bequeme Sessel fallen liessen.

Wir wünschen allen, die unseren Blog verfolgen, wunderschöne Weihnachten….

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°A°

Die vergessene Welt

Dies ist der Titel eines Buches von ‚Arthur Conan Doyle‚ und auch der Name unseres Highways, auf dem wir zwei Tage lang unterwegs waren.

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Gestartet sind wir in dem kleinen Örtchen Taumarunui. Von dort ging es direkt in einen wunderschönen Wald mit vielen schönen und interessanten Eindrücken. Das Wetter war angenehm und Autos sahen wir an diesem Tag erstaunlicherweise keine. Dafür hatten wir so einige seltsame Begegnungen mit verschiedenen Weidetieren, die diese verlassen hatten, und sich leider auf der Straße aufhielten. Das erste Tier auf das wir trafen, war ein sehr scheues und ängstliches Rind. Anstatt am Wegrand stehen zu bleiben und zu warten bis diese bedrohlichen Wesen auf ihren rollenden Gefährten vorbeigezogen waren, rannte es ständig vor uns her. Der Weg auf die Weide war leider durch einen Zaun versperrt, sodass das Tier leicht panisch war. Ständig blieb es sehen, sah nach hinten, und sobald wir wieder bis auf einige Meter aufgerückt waren, rannte es wieder los. Wir stiegen sogar ab und schoben die Räder ganz langsam, in der Hoffnung dadurch etwas beruhigender zu wirken, aber das Rindvieh war leider nicht das Schlaueste und rannte wieder davon. Diese unglückliche Verfolgung zog sich ca. 10 Min. hin, bis endlich ein größeres Gebüsch am Wegrand zu sehen war, in dem es endlich verschwinden konnte.

Die nächste Begegnung war ein weiters Rind, welches allerdings zufrieden auf seiner Weide stand und uns neugierig beobachtete. Wir taten das Gleiche, allerdings auf der anderen Seite des Zauns.

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Zum Radeln war es ein fantastischer Tag. Grüne Landschaft, egal wohin man blickte und die einzigen Geräusche, die wir hörten, waren Tierstimmen. An einem solchen Tag machen einem noch nicht einmal die vielen Hügel etwas aus :). Und von denen gibt es hier mehr als genug. Hügel, Hügel, Hügel. Selbst die Schafe müssen ständig über Hügel gehen, um von A nach B zu kommen ;).

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Tja, und Schafe kamen dann auch noch dazu ;).

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Nach 80 Km im wunderschönen Nichts, kamen wir endlich an unserer geplanten Übernachtungsstelle an. Ein Minicamping auf einem Hügel. Klar, man muss sich die schöne Ruhe ja erst verdienen. Und diese hatten wir dann auch komplett für uns allein. Ein richtiger Camping war das allerdings nicht, sondern eher ein Stück Wiese eines Ehepaares, die sich wahrscheinlich durch ein paar gestrandete Camper etwas dazu verdienen. Der Ausblick war unglaublich! Man steht da, und kann sich nicht satt sehen.

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Absolute Ruhe und nachts der Sternenhimmel………. hier könnte man eine Weile bleiben.

Leider ging das nicht, da im Nichts auch nichts zu kaufen gibt. Hier gibt es im Umkreis von knapp 80 Km keine Möglichkeit etwas einzukaufen. Wir mussten somit weiter.

Am nächsten Tag hatten wir Stratford mit seinem imposanten Vulkan namens Taranaki oder auch Mt Egmond, den wir erklimmen wollen. Wir sind weiterhin auf dem Forgotten World HW und kommen nach ca. 20 Km in einen Ort, mit dem schönen Namen Whangamomona, der aus einem Hotel und weiteren fünf Häusern besteht. Hier konnten wir einen Kaffee trinken und uns Scones mit auf den Weg nehmen. Mehr gab es nicht. Dafür wieder eine wunderschöne Strecke.

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Und nach weiteren vielen Hügeln, viel Schweiß und ziemlich am Ende, meine Beine verweigerten mir langsam ihren Dienst, kamen wir in Stratford an.

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walking on the moon… Tongariro Crossing

Nachdem wir wieder zwei Tage in schlechtem Wetter fest saßen haben wir es heute nun endlich gewagt und sind den berühmt berüchtigten Tongariro Crossing gewandert. Dieser zählt zu den schönsten Eintages-Wanderungen Neuseelands und zu den „angeblich“ schönsten zwanzig der Welt…   :-O

NZZ_A-004Davon hatten leider auch schon andere gehört und so gestaltete sich die Wanderung fast so, als liefe man vom Karlsruher Schlosspark zu einem KSC Spiel… Menschen Menschen Menschen… aber na ja.. schön war er doch irgendwie.

Leider war das Wetter nicht so gut wie vorhergesagt und es erwischte uns Sturm, Regen, Matsch und Kälte. Erst am Ende des Tracks zeigte sich die Sonne etwas und wir konnten zumindest im Warmen auf unseren Bus warten, der uns wieder zurück zum Campingplatz nach Turangi brachte.

NZZ_A-002Der Wanderweg führte durch eine aktive Vulkanlandschaft, es ging Lavahänge hoch und hinunter und der uns so bekannte und geliebte Geruch nach faulen Eiern war natürlich auch wieder vorhanden.

NZZ_A-016Rauchsäulen stiegen am Horizont aus den aktiven Kratern auf und es ging vorbei an Bergseen mit schwefelhaltigem Wasser. In dieser Gegend wurden Szenen zum Herr der Ringe gedreht, das Reich Mordors erhielt diese Vulkanberge in digital veränderter Version.

NZZ_A-005Immerhin auf über 1.700 Meter mussten wir hinauf, auch wenn die angegebene Wanderzeit von 8-9 Stunden nicht ganz realistisch war und wir nach gut 4 Stunden schon das Ziel erreichten, aber das lag sicher auch am Wetter, welches nicht gerade zu Verweilen einlud.

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Am Ende führte der Weg dann wieder durch den bekannten Regenwald, von welchem wir hier ja schon einige Bilder eingestellt haben.

NZZ_A-022Wer hart arbeitet 😉 der soll auch gut essen und daher zum Schluss noch ein Bild wie Campigküche auch aussehen kann 🙂

Morgen geht es dann wieder weiter auf dem Rad, leider soll das Wetter wieder nicht besonders gut werden… Neuseeland was hast Du für einen Sommer ???

°A°

Übringens werden wir immer berühmter, nun hat uns schon Helinox, die australische Firma, von der wir die tollen Campingstühle haben, auf ihrer Adventure Blog Seite abgelichtet 😉

https://www.helinox.com.au/the-hut-outdoor-adventure-blog.php

Nun stinkt es gewaltig!

Lange hat man von uns nichts gehört. Das lag aber nicht an unserer Unlust, sondern daran, dass wir die Nase voll hatten ;). Und zwar von Schwefeldämpfen. Unsere Gehirne waren quasi benebelt ;).

Wir sind mittlerweile im Landesinneren und die Gegend hier um Rotorua ist bekannt für seine heißen Schwefelquellen und Geysire. Man riecht den Schwefelgeruch schon lange bevor man nur eine Quelle zu sehen bekommt. Es war nur schwer auszuhalten und noch schwerer vorstellbar, dass diese Quellen von den Maori verehrt werden. Die Menschen, die hier in dieser Stadt leben, leben im ständigen Gestank, da man diese Quellen auch in der Stadt findet. Da hier sehr viele Hotels und ähnliche Touristenunterkünfte zu finden sind, kann man davon ausgehen, dass dieser Ort ein begehrtes Ausflugsziel ist. Wir konnten die Vorzüge des Schwefelgeruchs leider nicht so recht nachvollziehen. Ein weiterer Touristenanziehungspunkt sind die beiden Maori Dörfer, die man hier vorfindet. Hier wird einem vorgeführt, wie die Maori damals gelebt haben. Wir haben von einem solchen Besuch abgesehen, da es sehr kommerziell und teuer ist. Aber einige Quellen haben wir uns angesehen und hineingerochen. NZZ_A-012

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Wir gingen sogar soweit, und haben uns in ein Schwefelbad auf dem Camping gelegt. Länger als 10 min. haben wir es allerdings nicht ausgehalten. Aber unseren Beinen hat das warme Wasser nach 110 km sehr gut getan. Hier wollten wir dann auch unseren Ruhetag verbringen, da wir schon 7 Tage auf dem Rad verbracht haben. Nach unserem Ruhetag, den wir mit süßem Nichtstun verbracht haben, da wir recht platt waren, wurden wir von einem anschließenden Regentag zu einem weiteren Tag in Rotorua gezwungen. Es regnete wie aus Eimern, und so konnten wir nichts anderes tun, als im Aufenthaltsraum sitzen und unsere nächsten Tagestouren planen. Hier haben wir dann auch ein Radelpaar aus der Schweiz wieder getroffen, das wir schon einige Tage zuvor in Miranda kennengelernt haben. Es ist sehr interessant, da man immer wieder dieselben Leute ein paar Tage später wieder trifft. Auch ein älteres Ehepaar, unterwegs im Camper, die wir einige Tage zuvor gesprochen haben, haben wir auf diesem Camping wiedergesehen. Man sieht sich wieder, freut sich und erzählt sich Geschichten, die man bisher erlebt hat. Hat was schönes :).

Nach diesem Regentag ging es dann aber weiter nach Taupo. Wir fanden sogar einen ausgeschilderten Radweg ;).

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Hat Spass gemacht, erinnerte aber eher an einen Mountainbikeweg. Es ist unglaublich, wie schnell sich die Umgebung verändert. Eben ist man noch auf dem Highway mit vielen Autos und Trucks, 200 m nebenan befindet man sich schon im Urwald.

Man kommt immer wieder an riesigen Hecken vorbei, über deren Sinn wir uns lange den Kopf zerbrochen haben. Aber dann konnten wir das Geheimnis lüften, indem wir einen Eingang gefunden haben. Die Hecken dienen als Windschutz für Weinreben.

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Auch ein paar andere nette Motive haben wir auf unserm Weg vor die Linse bekommen.

In Taupo haben wir ein spanisches Paar kennengelernt, die 8 Monate mit den Rädern unterwegs sind. Die Schweizer sind 2 Monate unterwegs und das ältere Ehepaar 3 Monate. Es ist interessant, wie lange manche Leute hier unterwegs sind.

Heute morgen schien mal wieder die Sonne, was leider eher selten ist :(, und wir machten uns auf den Weg nach Turangi. Lächerliche 60 km, ein kleiner Hügel und ein wunderschöner See, an dem wir entlanggefahren sind. Es fühlte sich an, wie eine Sonntagsspazierfahrt ;). Von hieraus hatten wir unser nächstes Ziel vor Augen. Den Tongariro.

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Das kleine weiße Etwas im Hintergrund ist es.

Ein Vulkankrater, der in „Herr der Ringe“ eine Filmkulisse darstellte, und den wir besteigen wollen :). Leider spielt das Wetter mal wieder nicht so recht mit, den es soll morgen und übermorgen stark regnen :(. So ist das hier. Leider!!! Da wir aber auch bei Gewitter nicht fahren, warten wir ab und hoffen, dass es am Freitag wieder schön, oder wenigstens trocken ist. Zum Glück haben wir viel Zeit :).

Das Theater um die heißen Pfützen ;)

Nach Miranda ging es bei leicht trüben Wetter entlang einer wunderschönen Küstenstraße nach Coromandel. In dieser Stadt leben heute noch ca. 1000 Menschen und es erinnert noch an vergangene Zeiten, in denen hier nach Gold gegraben wurde. Damals lebten hier bis zu 10 000 Menschen, die versucht haben ihr Glück zu finden. Es sind noch einige alte Häuser zu sehen, die es geschafft haben, die vielen Jahre und Veränderungen zu überdauern.

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Das Gebäude links, war früher ein Saloon. Heute ist es eine Kneipe, in der wir unsere erste Pizza seit 7 Wochen halb verhungert 😉 verschlungen haben. Dazu ein leckeres Bier 🙂 und anschließend zufrieden und satt auf den Camping, der zu 80 % von Deutschen belagert wurde. Neuseeland scheint ein sehr beliebtes Reiseziel der Deutschen zu sein. Überall hört man seine Landessprache, was nicht immer erfreulich und manchmal sogar recht peinlich ist. Das Gebäude rechts war damals eine Bank, heute ein Laden, in dem man Angelzubehör kaufen kann.

Am nächsten Morgen ging es dann weg von der Hauptstraße und rein in den Urwald. Ein Kulissenwandel, den man fast nicht glauben kann. Erst Straße, Autos und Häuser, dann, 20 Min. später, dichtes Grün und wunderbare Ruhe. Hier vergisst man leicht, dass man für 8 km auf Schotterstraße eine Steigung zu bewältigen hat. Nicht, dass man es ganz vergisst – geschwitzt wird trotzdem. Aber es hat sich gelohnt, der Wald war einzigartig!!!

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Ist das nicht ein Traum!!! Man möchte überhaupt nicht mehr aus diesem Paradies herausfahren. Aber wir müssen ja weiter, also genießen wir den Augenblick und bewegen unsere Laströsser weiter Richtung Withianga um Mittag zu machen. Unser Ziel für diesen Tag war ein Camping mit heißen Quellen. Sehr begehrt hier in NZ und alle fahren, ausgerüstet mit einer Schaufel, bei Ebbe zum Strand und graben nach dem heißen Wasser ;). Wir klar auch! Denn was gibt es Schöneres, als ein heißes, gemütliches Bad nach einem anstrengenden Radeltag. Also, einchecken, Zelt aufbauen und nichts wie hin :). Tja, und dann mussten wir erstmal staunen und uns wundern.

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Nichts mit „wir legen uns mal eben in die heißen Quellen und entspannen unsere gepeinigten Beine“, ha, wir Naivlinge ;). Graben muss man hier! Aber wir hatten weder eine Schaufel dabei, Platz fand man auch keinen mehr und die nötige Motivation, uns da unterzumischen fehlte uns leider auch. Dann lieber duschen.

Heute ging es gleicht mal auf einen Berg, oder einen Hügel, je nach Betrachtungsweise, dann einen Weile flach und dann ein Doppelberg, oder Doppelhügel 😉 hoch. Wieder runter nach Wanghamata und an den Strand. Heute schien passenderweise auch noch die Sonne. Also nichts wie aus den Kleidern und ins kalte Nass. Fantastisch!!! War wohl sehr kalt, aber endlich gab mal die Kombination Strand und Sonne, da ließ sich die Wassertemperatur freudig ignorieren. Natürlich nicht von allen von uns beiden :).

Hier ein nettes Schildergewimmel mit noch netteren Ortsnamen zum Schluss :).

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PS

Vielen Dank für Eure Kommentare, wir haben uns sehr gefreut :)!